Inhalt

 

Gute Dinge

 

Das Leben ist farbig

 

Wellen

 

Sammeln

 

Malerei im Mai

 

Morgenspaziergang

 

Monolog der Hyazinthe

 

Friedetag

 

Zeit

 

Wanderer

 

wohin?

 

"lachend"

 

Der Weise sprach zum Narren

 

Der Boretsch

 

Ausflug in Marktheidenfeld

 

hypericum perforatum

 

Gelb Männlein

 

Für Trüs zum 80. Geburtstag

 

Helferleid

 

In Evas Garten

 

"ätzchen"

 

Löwin und Katze

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Gereimtes und andere Gedichte

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Gute Dinge

 

Der Freundeskreis hat sich gelichtet,

und doch: gute Dinge werden über dich berichtet.

 

Du brachst mit Altem, wendest dich Neuem zu -

tja - der Freundeskreis hat sich gelichtet!

 

Nun stehst du auf, wagst dich hinaus,

zeigst dein Gesicht und handelst mutig.

 

Oh sieh! Der Freundeskreis ist umgeschichtet,

denn gute Dinge werden über dich berichtet.

 

Eveline Klose 2011  www.net-klose.de

 

 

 

 

Das Leben ist farbig

 

Es ist das Weiß, dort alle Farben heiter Einheit sind.

 

Es ist der frische Frühling, der den blauen Himmel bringt.

 

Es ist ein grüner Frosch am See, der mitternächtlich klingt.

 

Es ist das gelbe Korn, gereift im heißen Sommerwind.

 

Es ist ein Kinderstrumpf, in dem ich rot und Liebe find.

 

Es ist Musik, zu der das Mohnorange im Grase schwingt.

 

Es ist die Abendsonn´, die Trauben violetten schminkt.

 

Es ist das Weiß, dort alles Sein sich selber wiederfind.

 

Eveline Klose 2011 www.net-klose.de

 

 

 

 

 

Wellen

 

Die Welle schwappt zum Ufer,

erzittern läßt sie das Schilf,

benetzt die braune Böschung

und versickert im Staub.

 

Wind bewegt den Wasserspiegel

und gestaltet neue Wellen.

Bunte Enten schaukeln lustig,

das Schilf wird neu bewegt.

 

Sonne brennt auf meiner Haut.

Radfahrer sausen grüßend vorbei.

Wellen schwappen und schwinden

und ich sehe die Wolken zieh´n.

 

Freude atmet mich ein und aus,

Sonne steigt erneut empor.

Zeitwind treibt weiße Wolken

über die Wellen meines Lebens.

 

Eveline Klose 2012  www.net-klose.de

 

 

 

 

Sammeln

 

 

Ein Kolibri nascht an Orangenblüten,

emsig, eifrig hat er seinen Hochgenuss.

 

Zwei schöne Damen dort mit lila Hüten

brechen gelben Mais am kühlen blauen Fluss.

 

Ein Kind pflückt grüne Äpfel in die Tüten

und das rote Eichhorn erntet eine Nuss.

 

Ich lass von Herrlichkeiten mich erheben,

um sie in Dichtung wieder ein zu weben.

  

Eveline Klose 2011  www.net-klose.de

 

 

 

 

Malerei im Mai

 

Im warmen Wonnemonat Mai

da geh ich gern spazieren,

mit Zeichenstift, ich bin so frei,

hab heute Malerei-Allüren.

 

Plazier mich auf die grüne Bank,

blick an die Blümlein schön,

sag mit dem Zeichenstift Gott Dank,

das Bild läßt sich schon gut anseh´n.

 

Auch Wand´rer im Vorüberschreiten

erfreun sich an der Malerei

und lassen sich so gern verleiten

zu einer heit´ren Plauderei.

 

Da fliegt ein Vögelchen hierher,

es schaut und zwitschert nett.

Ich freue mich, doch hinterher

machts auf dem Bild mir einen Fleck!

 

Eveline Klose 2008  www.net-klose.de

 

 

 

Morgenspaziergang

  

Heut früh um fünf nach einem Traum,

geh ich zum Wald hinunter.

Ein großer schwarzer Walnussbaum

wirft eine Nuss zu mir herunter.

 

Der schmale Weg im Dämmerlicht,

ist heute kaum zu sehen,

doch werd ich herrlichstens erfrischt,

weil frühe Nebel wehen.

 

Kastanienblätter lassen munter,

sich eins ums andere sacken

und reißen dabei Andre runter,

das ist ein Rascheln und ein Klacken!

 

Die Sonne streift den Horizont,

ein Tierlein atmet still,

ich schleich vorbei, gefühlsbetont,

weil ich nicht stören will.

 

Vor mir das fallende Buchenblatt,

ein Windhauch schaukelt es her,

ich seh mich gerne daran satt,

wie´s fröhlich tanzt und wankelt umher.

 

Über mir ein Habicht schwebt.

Mit lang gezogenem Schrei

er das Firmament belebt,

und schwebt so hoch und frei.

  

Eveline Klose 2008  www.net-klose.de

 

 

 

Monolog der Hyazinthe

 

Ich stehe hier in einem Topf,

Wurzeln in Blumenerde.

Ergrünend schon mein Blätterschopf,

erwacht vom Stirb und Werde.

 

Die Hoffnung auf ein Strahl vom Licht

das meine Blüten küsst,

gibt Kraft zum Treiben fein und schlicht,

weil ich sonst sterben müsst.

 

Und doch träum ich vom Blumenbeet,

dort ich mit Andern blühe,

der Allseinswind uns zart umweht

und ich im Sein erglühe.

 

Eveline Klose 2011  www.net-klose.de

 

 

 

 

  

Friede-Tag

 

Der elegante Graureiher

segelt mit weit ausgebreiteten Schwingen

zum großen See.

Federnd landet er am Ufer.

Mit seinen langen Beinen schreitet er

durch das schwarze Wasser,

dessen Oberfläche

durch das Licht der Sonne

metallen erglänzt.

Die Stille des Morgens fängt uns ein.

Ich spüre Frieden in mir.

 

Eveline Klose 2007  www.net.klose.de

 

 

 

Zeit

 

Still ist es, sehr still,

nur das kurze harte Knacken der Wanduhr

begleitet die Gedanken.

Jede Sekunde knack - knack - knack,

sonst nichts.

Zeit verrinnt - knack - knack - knack.

Was ist Ewigkeit?

 

Eveline Klose 2007  www.net-klose.de

 

 

 

  

 

Wanderer

 

Geöffnete Sinne empfangen die Fülle.

 

Wie ein Wanderer in der Zeit,

suchend die Antwort: was ist Wahrheit?

 

Offene Sinne empfangen die Wirklichkeiten.

 

Der Raum ist gefüllt mit Leben, außen und innen.

Begegnung findet überall statt.

 

Mit offenen Sinnen das Leben empfangen,

wie ein Wanderer durch die Zeit.

 

Eveline Klose 2006  www.net-klose.de

 

 

 

Wohin?

 

Liebe

mannigfaltig geben

aufbauen das Gute

Steuerrad - in welche Richtung?

Entscheidung!

 

Eveline Klose 2011  www.net-klose.de

 

 

 

 

"lachend"

 

Lachend geh ich in den Tag

und seh mit Freudenaugen

einen Bruder den ich mag,

möcht mich gern vor ihm verneigen.

 

Ach die Last will mich erdrücken,

weil die Arbeit gar so schwer,

doch dann seh ich mit Entzücken

dort ein buntes Blütenmeer.

 

Hat mein Nachbar einen Streit

mit seinem großen Sohn,

sag ich zu ihm: "Ach lass ihm Zeit,

Gott schenkt dir Seinen Lohn."

 

Wir alle sind ein Teil aus Gott

und leben unser Leben.

ER macht an uns das Angebot

die Liebe hinein zu verweben.

 

Eveline Klose 2012  www.net-klose.de

 

 

 

 

Der Weise sprach zum Narren

 

Der Weise sprach zum Narren: "Du bist ein Tor!"

Es denkt der Narr: "Was der da immer sagt,

kommt mir recht komisch vor.

Was will der überhaupt? Piesackt mich immerzu!"

Er sagt´s dem Weisen laut ins Ohr:

"Stör du nicht meine Ruh."

 

Ein Anderer gesellt zum Narren sich.

Sie überlegen, was Weisheit sprach

und spekulieren, debattieren ärgerlich.

Der Weise sei mit seinem Wort der Staatsfeind Nr. Eins,

der untergraben will ganz päpstelich

ihre ureig´ne Leichtigkeit des Seins.

 

Der Narr klagt laut: "Verbote nur drückt der mir auf,

wirft Krise in mein privates Glück,

behindert meinen Lebenslauf.

Kann der nicht aufhör´n mit dem nervigen Gequake?

Soll er doch selber steigen auf!"

....kippt sich runter noch ein Gläschen Sake.

 

Im Stadtcafe´ am Markt sitzt still der Weise,

schaut Menschen an und Menschen

und löffelt eine Götterspeise.

Kaffee bekommt er nur im Kännchen,

so denkt er nach gar folgenschwer

über sich und über Narren, er seufzet leise,

denn unvollendet sind Jene wie auch er.

 

Eveline Klose 2008  www.net-klose.de

 

 

 

 

Der Boretsch (Borago officinalis)

 

 

Gurkenkraut werd ich genannt,

weil ich ganz nach Gurken schmeck.

Stehe gern in feuchtem Sand,

strecke aus die Zweige keck.

 

In kurzer Zeit bin ich ganz groß

und strahl mit blauen Blüten,

doch vor Schnecken, glaub es bloß,

muss ich die Blüten hüten.

 

Schneckleins kratze ich am Bauch

mit dornig borst´gen Blättern,

bin ein lebensfroher Strauch,

freu mich an warmen Sommerwettern.

 

Eveline Klose 2007  www.net-klose.de

 

 

 

 

Ausflug in Marktheitenfeld

 

Ach ist das wunderschön,

dass Werner und Christiane

heute mal ins Städtchen gehn.

Da kann man nette Leute sehn,

in der Hand ein Eis mit Sahne

und im Herzen Flötentön.

 

Eveline Klose 2009  www.net-klose.de

 

 

 

Hypericum perforatum

 

Das Johanniskraut berichtet:

 

Ich freue mich am klaren Morgen,

der warme Regen den Boden durchtränkt.

Die Luft so wohlig und ohne Sorgen,

ein Windhauch den Nebel zu mir lenkt.

 

Der Nebel erzählt von lustigen Geistchen,

die in der Erde hier wohnen und tun.

Die Sonne setzt ein liebevoll Küsschen

auf meine Blüten, sie öffnen sich nun.

 

Die Blütenelfchen mich zart umschweben,

sie sind so freundlich, lieb und herzig.

Auch viele verrückte Wichtel hier leben,

sie necken, sie lachen und sind scherzig.

 

All dieses heitre und fröhliche Lachen,

das nehme ich auf in mein ganzes Sein,

und auch der Geistchen verschmitzte Sachen,

grad so wie die Kraft aus dem Sonnenschein.

 

Nun, wenn´s dir mal traurig ist, sei nicht verzagt,

pflück ab dir ein Zweiglein von mir.

Koch Tee daraus, der dir dann wohl behagt,

so schenk ich den Frohsinn der Geistchen dir.

 

Eveline Klose 2007  www.net-klose.de

 

 

 

 

Gelb Männlein

 

Ein gelbes Männlein schreitet still

den Wiesenrand entlang.

Autoreifen kreischen schrill!

Ist das des Häschens Untergang?

 

Nun liegt es da und rührt sich nicht,

es scheint als wär es tot.

Gelb Männlein kriegt ein grün´s Gesicht

und im Bauch die große Wut:

 

"Muss immerzu hier Schicksal sein?

Warum fährt der so schnell?"

Hüllt´s Häslein flugs mit Liebe ein,

massiert am Bauch sein Fell.

 

Das Häschen tut die Augen auf

und einen Schnaufer macht´s.

Gelb Männlein hoffte sehr darauf,

klatscht in die Händ, jetzt lacht´s.

 

Das Häschen froh zum Walde eilt

und kuschelt mit den Andern.

Das Männlein hier noch still verweilt,

mag heute nicht mehr wandern.

 

Eveline Klose 2011  www.net-klose.de

 

 

 

 

Für Trüs zum 80. Geburtstag

 

 

Achtzig lange Jahre

auf diesem Erdenrund

ertönte die Glücksfanfahre

und schmetterte: "Bleib gesund!"

 

Ja, so im Großen und Ganzen

ist es geworden doch schön,

mit Ausflügen, Singen und Tanzen

und öfter mal ins Kaffee geh´n.

 

Es trafen manche Erlebnisse

das warme empfindliche Herz,

doch wich beim Wechseln der Kulisse

hinweg der traurige Schmerz.

 

Auch gab es bewegende Zeiten

durch göttliche Freude beglückt,

Bewusstseinsherz tat sich weiten,

hat Stundenblumen gepflückt.

 

Gib diese herrlichen Blüten

zu einem leuchtenden Strauß,

in Liebe wirst du sie hüten,

Christus schenkt Heilung daraus.

 

Wenn´s dennoch mal zwickt und zwackt

und das Leben beschwerlicher wird,

hat Gott deine Hand schon gepackt

und hält dich als liebender Hirt´.

 

Doch heut´ gibt es erst mal Sahnetorte

und einen guten Wein,

die Gäste schenken berührende Worte

und ich wünsch dir Sonnenschein.

 

Die Sonn´ soll in dein Herze strahlen,

durchwärmen die ganze Trüs

und Lächeln auf dein Antlitz malen....

und nun sag ich herzlichst: "Tschüß!"

 

 Eveline Klose 2013  www.net-klose.de

 

 

 

Helferleid

 

Ein Mensch voll Leidenschaft und Liebe,

der hilft so gerne and´ren Menschen,

gibt jedem hurtig Liebesquentchen -

nicht so, wie müde träge Tagediebe!

 

Doch kommt der Mensch an zugemachte Tür,

und will man seine Gaben nicht,

macht er ein saures Langgesicht,

glaubt, dass es eine Strafe sei - doch wofür?

 

Er schleicht hinweg, das Herz betrübt,

ach, helfen wollte er so gerne,

doch ist es besser, dass er lerne:

denn Freiheit lassen, hat er nie geübt.

 

Eveline Klose 2008  www.net-klose.de

 

 

 

 

In Evas Garten

 

  

Schreibend hier verweilen

bei Eva unterm Baum,

fließen meine Zeilen

heraus so wie ein Traum.

 

Da zupft ein kecker Zwerg

an meinem gelben Tuch,

damit ich ihn bemerk,

er ist hier zu Besuch.

 

Er spricht von Wurzelhöhlen

in einem tiefen Wald.

Tut Weisheit mir erzählen

und ist ja schon uralt.

 

Nun holt aus seiner Tasche

er einen blauen Stein.

Ein Funkeln ich erhasche -

jetzt lässt er mich allein!

  

Eveline Klose 2011  www.net-klose.de

 

 

 

 

"ätzchen"

  

In Australien das flauschig braune Kätzchen

hat an der Brust ein strahlend weißes Lätzchen

und ist ein schnurrig rolliges Katzenfrätzchen.

 

Sehnsuchtserfüllt singt es am warmen Sonnenplätzchen:

"Wo bleibst du nur, oh du mein süßes Katerschätzchen?"

Doch das hat noch keine Lust auf heiße Liebesmätzchen,

 

denn es krallt flink mit seinem schwarzen Tätzchen

und frisst der Ratz hinweg die jungen Rätzchen -

aber ich, ich esse braune Schokoladenplätzchen!

 

Eveline Klose 2012  www.net-klose.de

 

 

 

 

Löwin und Katze

 

Die alte Löwenfrau

liegt still im Gras.

Der Himmel strahlend blau,

oh Sommerspaß.

 

Ein kleines Katzenkind

das macht "miau",

es läuft herbei geschwind

zur Löwenfrau.

 

Die Löwin ist entzückt

und lädt es ein,

Katzenherz hochbeglückt

kuschelt sich rein.

 

Eveline Klose 2007  www.net-klose.de

 

 

 

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